"Zeitmanagement am Wasser"
Geschichte:
Die Verwendung von Stoppuhren beim Angeln hat eine
mittlerweile lange Tradition und ist eng mit dem Streben nach Effizienz und
Erfolg verbunden. Ursprünglich von Matchanglern genutzt, hat sich diese Praxis
im Laufe der Zeit auf verschiedene Angelarten und -techniken ausgeweitet.
Warum/Vorteile/Nachteile:
Die Entscheidung, eine Stoppuhr beim Angeln zu verwenden,
hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zu den Vorteilen gehört die Möglichkeit,
den richtigen Futter-Rhythmus zu finden, um die Chancen auf einen Fang zu maximieren.
Außerdem ermöglicht die Zeitmessung eine präzise Kontrolle über die Angelzeit,
was besonders wichtig ist, wenn Zeitfenster begrenzt sind. Jedoch kann eine zu
starke Fixierung auf die Uhrzeit auch zu Stress und einem verminderten Genuss
des Angelns führen. Was jedoch eher auf den klassischen Vereinsangler zutrifft
und bei den Matchanglern mittlerweile als etabliert anzusehen ist. Zudem ist es
wichtig zu beachten, dass nicht alle Angeltechniken oder Gewässerbedingungen
eine Zeitmessung erfordern oder davon profitieren.
Praxis:
Die praktische Anwendung einer Stoppuhr beim Angeln
erfordert Geschick und Übung. Es gilt, den richtigen Zeitpunkt für das Starten
und Stoppen der Zeitmessung zu finden, insbesondere in Bezug auf das Ausbringen
von Futterkörben. Es ist wichtig, die Uhr im Einklang mit den Bewegungen der
Feederrute zu bedienen, um eine genaue Zeitmessung zu gewährleisten. Beim
Ausloten, dem Ermitteln der Gewässertiefe, ist hier besonders auf die
Genauigkeit zu achten. Sinnvollerweise wirft man die gleiche Stelle zweimal an,
um eventuelle Unwuchten beim Klick auszuschließen, festzustellen und zu
bewerten.
Einflüsse auf den Futter-Rhythmus:
Durch die präzise Zeitmessung können Angler den optimalen
Zeitpunkt für das Ausbringen von Futterkörben oder das Anbieten von Ködern
bestimmen. Dies ermöglicht es, die Aktivität der Fische am Angelplatz besser zu
kontrollieren und die Chancen auf einen erfolgreichen Fang zu erhöhen. Darüber
hinaus kann die regelmäßige Anpassung des Futter-Rhythmus an die Bedingungen
des Gewässers und das Verhalten der Fische dazu beitragen, die Effizienz beim
Angeln zu steigern. Zum Beispiel kann die Stoppuhr verwendet werden, um
festzustellen, ob die Fische in bestimmten Zeitintervallen besonders aktiv sind
oder ob es sinnvoll ist, die Häufigkeit des Fütterns anzupassen.
Kleinere Futterköbe
- Oft werden
beim Angeln auf Rotaugen kleinere Futterkorb-Ausführungen verwendet. Der
Hintergrund hierfür ist oft der erforderliche hohe Rhythmus, nicht zwingend
viel Futter oder Köder einzubringen, sondern eher zur Sicherstellung einer
Aufrechterhaltung von Aktivität auf dem Angelplatz und dem Abangeln einer hohen
Bissfrequenz. Die kleineren Futterkörbe bieten auch den Vorteil, dass man mit
ihnen schneller angeln kann und bei starkem Wind weniger Angriffsfläche bieten,
was ein präziseres Angeln ermöglicht.
Größere Futterkörbe - Diese haben häufig dann
ihre Verwendung, wenn zum einen viele Köder und größere Mengen Grund- und
Lockfutter benötigt werden oder wenn der erforderliche Rhythmus länger ist,
weil die Fische sehr gediegen fressen, scheu um den Spot herum schwimmen und
eher passive Aktivität mögen. Hier wird durch das größere Korbmodell
sichergestellt, dass ausreichend Futter- und Köderangebot vorhanden ist und das
Futter möglicherweise nur alle 10/15 Minuten bewegt wird. Insgesamt ermöglicht
die gezielte Kontrolle des Futter-Rhythmus durch eine Stoppuhr eine optimale
Nutzung der Angelzeit und größeren Erfolg beim Angeln.
Tipps und Tricks:
- - Vor dem Angeln klare Ziele setzen und eine Strategie
entwickeln, die die Verwendung einer Stoppuhr sinnvoll macht.
- - Die Stoppuhr regelmäßig verwenden, um ein Gefühl für die
Zeitabläufe beim Angeln zu entwickeln.
- - Flexibilität bewahren und nicht ausschließlich auf die Uhr
fixiert sein, um den Spaß am Angeln zu bewahren.
- - Die Uhr so positionieren, dass sie leicht ablesbar ist und
nicht stört.
- - Bei Bedarf die Zeitmessung an die spezifischen Bedingungen
und Anforderungen des Gewässers anpassen.
Abschließende Anmerkungen:
Jeder von uns Anglern ist frei, im Rahmen von Gesetzen,
Verordnungen und Bestimmungen unser Hobby auf seine Art und Weise auszuüben.
Grundsätzlich sind mir auch alle angelnden Personen recht. Wichtig ist mir
jedoch zu betonen, dass wir uns untereinander und füreinander mit Respekt
begegnen. Mir gefällt persönlich oft nicht, was ich für Verhaltensweisen und
Ausdrucksweisen an den Ufern antreffe.
Allerdings bin ich mir darüber genauso
bewusst, dass es anderen Anglern mit mir oder meiner Art des Angelns ähnlich
oder genauso ergeht, was streng genommen eine Gemeinsamkeit darstellt.
Meine
Motivation für diesen Beitrag war ein solidarischer Gedanke, als ich unschöne
Kommentare unter einem Post von „Fish Matrix“ bei Facebook lesen musste.
Vor allem
aber stört mich nach wie vor die anfeindende Rhetorik gegenüber dem Führenden
der Weltrangliste im Feedern, Felix Scheuermann. Inhaltlich wirken die Kommentare fast schon so, als ob jemand zu Lionel Messi oder Manuel
Neuer gesagt hätte, dass sie vom Fußball nichts versteht oder nur mittels
modernster Technik so gut wären.
Ich appelliere für mehr Anerkennung, Toleranz
und Respekt füreinander, denn das und nicht mehr oder weniger verdient unser
Hobby sowie die, die es ausüben und unterstützen.
Tight lines und Petri Heil!
Alex Sauer